Burnout

Auch wenn die Statistiken wenig einheitlich sind, geht man heutzutage davon aus, dass etwa 15 Prozent aller Krankheitstage auf seelische Erkrankungen zurückgeführt werden können – und die Tendenz ist steigend. Eine Umfrage der pronova BKK, die das Ärzteblatt 2018 in Deutschland durchführte, ergab, dass sich rund 50 % aller Beschäftigten von Burnout bedroht fühlen. Jeder Siebte sieht für sich selbst sogar die Gefahr, vollkommen «auszubrennen». Burnout ist somit keine Einzelerscheinung und bedarf proaktiver Bearbeitung, um Krankheiten zu vermeiden.


Wir leben in einer Gesellschaft, in der hohe Leistung bereits im frühen Kindesalter gefordert und vorgelebt wird. Der Leistungsdruck nimmt in der Arbeitswelt weiter zu.

Die Globalisierung und Digitalisierung und der damit verbundene Konkurrenzdruck der Firmen kann ein Burnout bei Unternehmern durch überhöhte Anforderungen, strukturelle Veränderungen der Firmen, fortwährende Kompetenzerweiterungen sowie Verantwortungsdruck auslösen. Die hohen Erwartungen an die Arbeitnehmer und der Anspruch an deren ständige Erreichbarkeit, Ängste vor Veränderungen und Umstrukturierungen, tragen dazu bei, dass auch Arbeitnehmer von Burnout betroffen werden. Dies hat grosse negative Konsequenzen für die Unternehmen, was sich beispielsweise durch erhöhte Krankenstände, Fluktuation, Verlust von Ressourcen und Know-how bemerkbar machen kann.

 

Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf die Individuen und die Gesellschaft, da sowohl Mitarbeiter als auch Unternehmer viele unterschiedliche Rollen erfüllen. Sie sollen in der Gesellschaft performen, sei es als Elternteil, als Kind, als Arbeitskraft, als Partner, in Vereinen und gemeinnützigen Veranstaltungen. 

 

Die Komplexität der Prävention von Burnout wird deutlich, wenn man die Kombination von diversen Faktoren berücksichtigt und analysiert. Auf der einen Seite die berufliche Komponente, auf der anderen Seite die familiäre und freizeitliche Komponente, seien es bewusste oder unbewusste Faktoren.

Manchmal sind es innere Wertesysteme und Glaubenssätze, die einen daran hindern, positive Entscheidungen zu treffen. Auf Grundlage der Theorien zum Thema Burnout und Stress sieht man klar, welche Konsequenzen entstehen, sobald ein Mensch ein Burnout erleidet.


Bis es zu einem Burnout kommt, hat die betroffene Person bereits meist einen langen und auch schmerzhaften Prozess hinter sich. Durch ungünstige Glaubenssysteme, ein beharrliches Ignorieren persönlicher Belastungssignale und befolgen von inneren Antreibern kommt es oftmals zu problematischen Situationen.

Mögliche Ursachen von Burnout

Menschen sind energiegeladen, «brennen» und widmen Ihre gesamte Aufmerksamkeit einer bestimmten Sache. Sobald aber die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückbleiben, kommt Frustration ins Spiel. Die Situation jedes Einzelnen und belastende Erlebnisse können weitgehend beeinflusst werden, sofern der Mensch der Überzeugung ist, diese aktiv verändern zu können. 

Oft sind Menschen, die weniger zielgerichtet handeln oder auch Probleme mit der eigenen Akzeptanz und Anerkennung haben, gefährdet einen Burnout zu erleiden. Gefährdet sind auch Menschen, die leicht in eine Opferrolle geraten, ängstlich sind oder auch Menschen, die anderen alles recht machen möchten und somit auf der stetigen Suche nach Anerkennung sind. Auch schwerwiegende Erlebnisse wie Scheidung oder Tod haben einen hohen Belastungsgrad, der nicht ausser Acht gelassen werden darf. Weitere Ursachen für Burnout könnten eine vermeintlich aussichtslose Lage, Mobbing, mangelnde Anerkennung oder aber Ungerechtigkeiten und Wertekonflikte sein. 

Der Mensch muss in seiner Komplexität wahrgenommen werden. Vor allem im beruflichen Sektor gelingt es den Menschen oftmals nicht die privaten Probleme fernzuhalten und so entstehen Überschneidungen von privaten Konflikten und beruflichen Herausforderungen.
 

Die möglichen Ursachen von Burnout:

 
situationsbedingte
• zwischenmenschliche Konflikte   
• familiäre oder «krankhafte» Beziehungen aus der Vergangenheit
• Hypersensibilität (Empathie)
• Rollenwechsel
• Vereinsamung, Trauer
• Innere Konflikte
• Handeln gegen innere Werte: Gewissenskonflikte

persönlichkeitsorientierte
• überhöhter Einsatz und Überdruss
• zu hohe Erwartungen an sich selbst
• grosse Verantwortung, ständiger Einsatz und hohe Leistungsanforderungen mit hohem Zeitdruck

organisationsbezogene
• Ständige Unterbrechungen der Arbeitsgeschehnisse
• Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes
• Langweilige Routinearbeiten
• Fehlende Sinnhaftigkeit
• Fehlende Wertschätzung und Anerkennung
• Mangelnde Abgrenzung

Mögliche Beschwerde 

und Erkennungsmerkmale

Leider erkennen viele Menschen die Folgen Ihrer Handlungen erst zu spät oder erkennen gar nicht in welcher Abwärtsspirale sie sich befinden. Personen aus dem näheren beruflichen und privaten Umfeld bemerken meistens eine Veränderung der Persönlichkeitsstruktur. Sofern die Person noch nicht bereit für eine Veränderung ist, flüchtet sie sich meist in Abwehrhaltungen und Bagatellisierungen, wenn sie auf die Veränderungen angesprochen werden. 

 

Im Folgenden werden Beschwerden aufgeführt, die bei einem Leiden wahrgenommen werden können, die aber nicht ausschliesslich auf eine psychiatrische Erkrankung zurückzuführen sind:

 

Körperliche Erscheinungen

• Müdigkeit, Energieverlust, Rastlosigkeit, mangelnde Entspannungsfähigkeit
• Schwitzen, gestörter Schlaf
• Körperliche Schmerzen wie Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Ohrenschmerzen, Pfeifen oder Tinnitus 
• Herz- und Kreislaufprobleme, Magen-Darmbeschwerden

 

Gefühlsstechnische Erscheinungen

• Gefühl von Gereiztheit, Aggressionen
• Grübeleien, Gedanken kreisen (Kopfkino)
• Gefühle des Versagens – berufliches Scheitern
• Gefühle von Kontrollverlust und Hilflosigkeit
• Erhöhte Reizbarkeit 
• Emotionale Labilität
• Gleichgültigkeit
• Innere Distanziertheit
• Unlust

Kognitive Erscheinungen

 • Konzentrationsprobleme

• Gesunkene/ reduzierte Fähigkeiten (Unsicherheit)

 •  Fehlleistungen, erhöhtes Unfallrisiko 

• Soziale Rolle wie Eltern- oder Partnerrolle kann nur noch eingeschränkt ausgeführt werden

Mögliche Maßnahmen zur Prävention im Unternehmen

 Eine Firma hat diverse Möglichkeiten Stressfaktoren zu minimieren oder diese auszuschalten. Grundsätzlich ist das Unternehmen dafür zuständig Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein effizientes, sowie ein menschliches Vorgehen beinhalten. Der Unternehmer sollte darauf bedacht sein, ein «gutes Mass zwischen Renditeorientierung und Menschenorientierung» zu erstreben. Obwohl es Aufgabe des Arbeitnehmers ist, Prävention eigenmächtig zu betreiben, sollte jedes Unternehmen Interesse an einer solchen Zielsetzung haben. Es sollte die möglichen Massnahmen ergreifen, um die Mitarbeiter vor dauerhaftem Druck und Überforderung zu schützen.

 Viele kleinere wie auch grosse Unternehmen (beispielsweise Google) setzen immer mehr auf eine starke Mitarbeiterorientierung in ihren Unternehmensstrukturen. 
  
Mögliche Präventionsbereiche wären:

 
Kommunikation:
• Unternehmenskultur für Offenheit fördern (Probleme hinterfragen, klare, ehrliche Kommunikation fördern und Stressoren ansprechen)
• Aufklärungsarbeit leisten (durch Informationen über Burnout, Zustandekommen und Prävention, Aufbau von Präventionsabteilungen durch die Personalentwicklung)
• Regelmässiger Austausch mit den Mitarbeitern (z.B. gemeinsame Mittagessen)

Arbeitsstruktur
• Klare Zielvorgaben (spezifisch, messbar, anspruchsvoll, realistisch, terminiert)
• Rahmenbedingungen klar definieren und mitarbeiterbezogen gestalten
• Unternehmensweite Bonussysteme, anstatt Individualziele (verbesserte Teamarbeit, Entlastung des einzelnen Mitarbeiters)
• Verbindliche Regeln für das Arbeiten schaffen (Pausen und Ruhephasen sowie Arbeitsphasen)

Arbeitsplatzgestaltung
• Evaluation von Lärm (kann zu mehr Stress führen), Ergonomie, Akustik, Lichtverhältnisse, Klima, geteilte Büroräume, «open door Politik» zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern
• Umstrukturierung des Arbeitsplatzes, sowie gesundes Essen, um die Abwehrkräfte zu stärken, Zeitmanagement Training: Ansprechen von gesundheitlichen Aspekten und Auslebung eines gesunden Lebensstils: Möglichkeiten oder Räumlichkeiten für Sport, Fitness oder Spiel- sowie Entspannung in Ruheräumlichkeiten und Wohlfühloasen
• Klare Strukturierung des Arbeitsbereiches
• Flexible Arbeitszeitgestaltung:
• Home-Office: Mitarbeiter kann nach eigener Leistungskurve arbeiten
• Mitarbeiter könnte Arbeitszeiten effizienter gestalten als im Büro, da keine räumliche Verlagerung und Fahrzeit in Umsetzung an Arbeitszeiten, klare Regelung von Arbeitsbedingungen
• In Grossraumbüros Möglichkeit für «Stille Zeiten» bieten (z.B. durch Seminarräume, die zur individuellen Nutzung zur Verfügung stehen)

Arbeitsalltag
• Stärkung der Ressourcen des Individuums
Entfaltung der Stärken und Potenziale: Mitarbeiterentwicklung
• Hilfen bei fachlichen, sozialen sowie methodischen Kompetenzen zur Erreichung der Ziele
• Kontrolle und Beurteilung der Leistung inklusive Feedbacks
• Wertschätzung, Lob (Anerkennung von Leistung)
• Veränderung von Arbeitsaufgaben, um Betriebsblindheit vorzubeugen

Weiterbildung und Förderung
• Möglichkeiten zur Besprechung und Prävention bieten
• Hilfe bei Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter). Seminarbesuche oder Coaching-Angebot externer Firmen
• Gezielte Trainings und Seminare
• Schulung von Verhaltensweisen sowie klare und ehrliche Kommunikation von Leitwerten und Unternehmenswerten
• Teambuilding-Massnahmen zur Stärkung der persönlichen Verbindungen: Zugehörigkeitsgefühl und Loyalität
• Kostenübernahme des privaten Coachings durch den Arbeitgeber

Meine  Motivation

Der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft ist sehr hoch. Für mich als Business Coach gilt es krankheitsauslösende Faktoren zu analysieren und den Klienten zu helfen, Veränderungen vorzunehmen und veränderte Arbeitsprozesse einzuleiten, mit dem Ziel der Prävention von Burnout.

Symptome von Burnout können bewirken, dass Menschen sowohl ihren Anforderungen am Arbeitsplatz als auch in der Gesellschaft nicht mehr oder nur noch unzureichend gerecht werden können. 

Ich möchte dabei helfen, dass Sie besser mit Stresssituationen klarkommen und dass es nicht zu einem Burnout kommt. 

Wenn Sie bereits betroffen sind, würde ich liebend gerne Sie bei dem Prozess in Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag unterstützen, damit Sie in einer Balance von Körper, Seele und Geist Ihr volles Potenzial ausschöpfen können.

 

Bin ich gefährdet oder sehe ich meine Mitarbeiter als gefährdet an? 


Kontaktieren Sie mich  und wir besprechen, wie ich Sie unterstützen kann!