Der «Maslach Burnout Inventory»-Test
Um die Symptome von Burnout analysieren zu können, entwickelte Christina Maslach mit Susan E. Jackson 1981 den Maslach Burnout Index (MBI), welcher die Grundlage der Burnout-Forschung wurdeund der älteste und verbreiteste Burnout Test ist. Sie entwickelten einen Fragebogen, um mögliche Burnout Gefährdungen und die Schwere der Ausprägung zu erkennen. Der Fragebogen wird in drei Dimensionen untergliedert:
1. Emotionale Erschöpfung
Die Person fühlt sich ausgelaugt, müde, leer, kraftlos, nervliche Überspannung wird wahr-genommen
2. Reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit
Produktivitätsverlust, Gefühle der Unzulänglichkeit, Gefühl von (eigener) Inkompetenz
3. Depersonalisierung (Empathieverlust)
Distanzierung von anderen Personen, «innere Kündigung» oder Entfremdung von der Arbeit. Werteverlust, verbunden mit negativen Emotionen. Maslach argumentiert, dass die Entfremdung auf Grundlage der vorherigen emotionalen Erschöpfung geschieht und dies als Schutzmechanismus für die Betroffenen dient.
Wie nehmen Sie Ihre Arbeit wahr? Sind Sie erschöpft? Wie fähig sind Sie, Ihre Beziehung zu anderen zu gestalten? Wie steht es um den Grad Ihrer persönlichen Erfüllung?
Der Fragebogen umfasst 22 Fragen. Bitte lesen Sie jede Frage sorgfältig durch, bevor Sie Ihre Wahl treffen. Geben Sie bitte an, wie häufig die folgenden Aussagen auf Sie zutreffen, indem Sie die passende Zahl für sich aufschreiben.
Der Messwert wird mit den folgenden Werten angegeben:
0 = Nie
1 = Mindestens ein paar Mal im Jahr
2 = Mindestens ein Mal im Monat
3 = Einige Male pro Monat
4 = Ein Mal pro Woche
5 = Mehrmals pro Woche 6 = Jeden Tag
Addieren Sie die Ergebnisse für jede der drei Dimensionen am Schluss des Fragebogens. Überprüfen Sie, ob die Gesamtpunktzahl einem «niedrigen», «mittleren» oder «hohen» Mass entspricht.
01 - Ich fühle mich durch meine Arbeit emotional erschöpft
02 - Ich fühle mich am Ende eines Arbeitstages verbraucht
03 - Ich fühle mich bereits ermüdet, wenn ich morgens aufstehe und einen neuen Arbeitstag vor mir liegen sehe
04 - Ich kann leicht nachvollziehen, was in meinen Kollegen/Vorgesetzten vorgeht
05 - Ich habe das Gefühl, manche Klienten/Kollegen unpersönlich zu behandeln, als wären sie Objekte
06 - Den ganzen Tag mit Menschen zu arbeiten, strengt mich an
07 - Ich gehe erfolgreich mit den Problemen anderer Menschen um
08 - Ich fühle mich durch meine Arbeit ausgebrannt
09 - Ich habe das Gefühl, durch meine Arbeit andere Menschen positiv zu beeinflussen
10 - Seit ich diese Arbeit ausübe, bin ich Menschen gegenüber gleichgültiger geworden
11 - Ich befürchte, dass mich meine Arbeit emotional verhärtet
12 - Ich fühle mich voller Energie
13 - Ich fühle mich durch meine Arbeit frustriert
14 - Ich habe das Gefühl, zu verbissen zu arbeiten
15 - Es interessiert mich nicht wirklich, was mit manchen meiner Kollegen geschieht
16 - Bei der Arbeit in direktem Kontakt zu Menschen zu stehen, stresst mich zu sehr
17 - Mir fällt es leicht, in meinem Arbeitsumfeld eine entspannte Atmosphäre zu schaffen
18 - Ich fühle mich angeregt, wenn ich eng mit meinen Kollegen zusammengearbeitet habe
19 - Ich habe viele lohnende Ziele bei meiner Arbeit erreicht
20 - Ich habe das Gefühl, am Ende meiner Weisheit zu sein
21 - Bei meiner Arbeit gehe ich mit emotionalen Problemen sehr gelassen um
22 - Ich habe das Gefühl, dass mir meine Kollegen/Mitarbeitenden für manche ihrer Probleme die Schuld geben
Burnout-Grad
Achtung, wenn die Summe Ihrer GBE- und GD-Antworten beide im roten Bereich liegen, vor allem, wenn Ihre eigene Leistungseinschätzung ebenfalls im Roten liegt!
Berufliche Erschöpfung
Addieren Sie die Ergebnisse der Fragen
01. 02. 03. 06. 08. 13. 14. 16. 20
GBE< 17: Geringes Mass
GBE 18-29: Mittleres Mass
GBE >30: Hohes Maas
Eine berufliche Erschöpfung (Burn-Out) hängt typischerweise mit dem Verhältnis zu einer Arbeit zusammen, die als schwierig, ermüdend, stressig empfunden wird…
Für Maslach unterscheidet sie sich insofern von einer Depression, als sie während den Ferien wegfallen müsste.
Depersonalisation
Addieren Sie die Ergebnisse der Fragen
05. 10. 11. 15. 22
GD < 5: Geringes Mass
GD 6 - 11: Mittleres Mass
GD > 12: Hohes Mass
Depersonalisation bzw. Empathieverlust ist gekennzeichnet durch einen Verlust an Wertschätzung für andere (Klienten, Kollegen…), eine Haltung grösserer emotionaler Distanz, was durch zynische, abwertende Äusserungen, ja sogar durch Gleichgültigkeit zum Ausdruck kommt.
Eigene Leistungseinschätzung
Addieren Sie die Ergebnisse der Fragen
04. 07. 09. 12. 17. 18. 19. 21.
GEL < 33: Geringes Mass
GEL 34-39: Mittleres Mass
GDEL> 40: Hohes Mass
Die eigene Leistungseinschätzung ist ein Gefühl, das als «Sicherheitsventil» wirkt und im Falle beruflicher Erschöpfung und Depersonalisation zu einem Ausgleich
beiträgt. Sie sorgt für Erfüllung am Arbeitsplatz, einen positiven Blick auf das beruflich Erreichte.